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Ursula Wegener im Interview

Die Meisterausbilderin im Gespräch mit florist

In welcher Spannbreite engagieren Sie sich in der Meisterausbildung?

Das sind schon etwa zwölf Jahre, die ich in diesem speziellen Bereich aktiv bin. Die Praxis ist dabei natürlich mein absoluter Schwerpunkt, eben die gestalterischen Möglichkeiten aller Werkstücke. Ich vermittle die Techniken und das Handwerkliche. Wir diskutieren auch viel, so über die Entwicklungen in den einzelnen Bereichen der Floristik. Besonders liegt mir das Vertiefen der Pflanzenkenntnisse am Herzen. Die Gestaltungstheorie und ihre Wege habe ich bei der Ausbildung mit aufgebaut. Außerdem geht es mir auch um die Kulturgeschichte, den jeweiligen pflanzlichen Hintergrund. Schließlich muss man über den Tellerrand hinausschauen.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?

Man muss unseren Beruf auch als Kulturgut sehen, als eine sehr komplexe Tätigkeit. Das versuche ich zu vermitteln. Es geht mir darum, das bei jedem Meisterschüler vorhandene Schönheitsempfinden, die Ästhetik zu verstärken und gestalterische Werte zu vertiefen. Meine Aufgabe ist es, fundierte Kenntnisse zu vermitteln. Wir besprechen natürlich auch die einzelnen Arbeiten und ich greife schon ändernd ein, um voranzutreiben. Ich will die Leute in ihrem Beruf motivieren und darin bestärken, dass sie für sich die richtige Richtung gefunden haben. Sie sollen sich nach der Ausbildung bei mir gegenüber der großen Konkurrenz behaupten können.

Wie haben sich die Schwerpunkte im Laufe der Jahre verändert?

Die Prüfungsordnung ist eine andere. Da haben sich die Relationen gewandelt. Früher wurden Brautstrauß, Gefäßfüllung und weitere Arbeiten separat eingeschätzt, jetzt gibt es drei komplexe Prüfungssituationen. Für meinen Geschmack könnte noch mehr Wert auf den praktischen Bereich gelegt werden. Um es den Schüler zu erleichtern, orientieren wir stets auf die Schwerpunkte der Prüfung.

Was kennzeichnet Ihren Stil?

Ich mache nichts vor und versuche niemanden auf den Kopf zu stellen, um etwa meine Art aufzuzwingen. Jeder muss seinen eigenen Stil finden. Ich schätze die Pflanze! Das Organische ist mein Ausgangspunkt aller Überlegungen. Ich bin sehr kunstinteressiert und beschäftige mich auch in meiner Freizeit mit all den Dingen, die sich um die Botanik ranken.

Die Ausbildung in Gelsenkirchen ist gut strukturiert und Ihre Meister hat es in die unterschiedlichsten Richtungen verschlagen...

Wir bieten in Gelsenkirchen ja Blockunterricht an, sodass man gut nebenher noch seine Berufstätigkeit organisieren kann. Etliche meiner Schüler haben inzwischen elterliche Betriebe übernommen, selbst ein Unternehmen gegründet oder eine eigene Werkstatt. Sie arbeiten im Seminarbereich oder haben ein Designstudium als Fortsetzung angeschlossen. Die Wege sind da vielfältig. Immer wieder läuft mir der eine oder andere über den Weg. Ich freue mich über die Verstärkung durch Mario Mahlstedt. Er ist der personifizierte Anreiz, was man aus so einer Weiterbildung machen kann. Bei ihm steht ebenfalls die Pflanze als lebendige Form und Gestaltungsmittel im Fokus, das eint uns beide.

Womit kann man heutzutage als Florist(meister) im Alltag punkten?

Man muss sich schon Besonderes einfallen lassen und gar nicht erst versuchen, mit den Mengenanbietern zu konkurrieren. Ein gut sortiertes, handwerklich arbeitendes Blumengeschäft hat sicher auch künftig eine Chance. Die designorientierte Strecke ist die andere Möglichkeit, die Kooperation mit einem Café oder der Bereich der Inneneinrichtung. Im Einzelfall darf man sich da nichts aufzwingen. Jeder muss seinen eigenen Stil entwickeln und seine Vorlieben leben. Man muss schließlich auch dahinter stehen.

Das Interview führte Redaktion florist

FDF-Bundesverband im FloristPark International
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